Was Du beschreibst, ist eine Situation in einer Freundschaft, welche sehr belastend ist. Es ist sehr schwer, eine nahestehende Person in einer Krise zu begleiten. Zudem kommt es in schweren Krisen auch häufig vor, dass Suizidgedanken auftreten, meist in Form von Lebensmüdigkeit oder dem Wunsch, dass das Leiden ein Ende habe.
Als Freundin, als Freund, bist Du in der schwierigen Position, selbst die Kraft, die Zuversicht und den positiven Zugang zum Leben aufrecht zu erhalten, während Du Dich mit dem Leiden einer nahestehenden Person intensiv beschäftigst. Das braucht viel Energie und sollte immer auf mehreren Schultern verteilt sein.
Es erscheint mir deshalb wichtig, bei Besorgnis das Gespräch mit Deinem Freund zu suchen und mit ihm zusammen zu beraten, wer aus dem weiteren Umfeld zur Unterstützung miteinbezogen werden kann. Dies können die Eltern, weitere Freunde, ein vertrauter Verwandter etc. sein. Wenn es bereits professionelle Helfer gibt, wie Therapeuten, Psychiaterinnen, HausärztInnen, sollten auch diese miteinbezogen werden. Ziel dieser Bemühungen ist immer das Gespräch und das Helfernetz zu erweitern, der betroffenen Person Unterstützung, aber auch Raum und Verständnis entgegen zu bringen, diese durch die Krise zu begleiten, aber auch selbst bei Kräften und gesund zu bleiben.